IBM Thinkpad A30
Nachdem ich mir vor ein paar Wochen einen IBM Thinkpad A30 gekauft hatte, sollte darauf nun auch Linux laufen. Das vorinstallierte Windows benötige ich nicht und habe es bei der Installation komplett entfernt.
Zur Installation verwendete ich Debian GNU/Linux Version Woody. Das Booten von der dritten der inoffiziellen CD-Images lief problemlos. Auch die Installation selbst lief problemlos. Nachdem das System installiert war, habe ich mich der Konfiguration der einzelnen Hardwarekomponenten gewidmet.
Folgende Komponenten werden vom (aktuellen) Kernel problemlos unterstützt.
- Die eingebaute Netzwerkkarte ist eine Intel EtherExpress Pro100 (eepro100
oder e100).
- Als Sounddevice ist ein i810 AC'97 Device eingebaut. Der Kerneltreiber (i810_audio) ist jedoch anscheinend nicht in der Lage, Mono-Sound abzuspielen, Als Workarround hat sich die Verwendung des Enlightened Sound Daemon (esd) brauchbar erwiesen. Das zwar nicht kostenfreie OSS unterstützt das Sounddevice wesentlich besser. (Inclusive Monosound und unterschiedlichen Bitraten.)
- Die USB-Schnittstelle läuft als UHCI Alternate Driver (uhci).
- Serial- und Paralellport benötigen keine besondere Behandlung. Hier funktionieren die Standardtreiber.
- APM funktioniert auf Kernelbasis problemlos. (Man sollte jedoch Interrupts wärend APM BIOS Calls erlauben) Jedoch gibt es Probleme mit Xfree86 - dazu jedoch später.
- Der Infrarotport wird von dem IrTTY-Treiber unterstützt.
- Auch PCMCIA läuft problemlos.
- Der Trackpoint ist ein PS/2-Device. (/dev/psaux)
- Das DVD-Laufwerk ist ein HITACHI DVD-ROM GD-S250 und scheint Region-Code frei zu sein.
Mit folgenden Komponenten gab es jedoch Probleme. Für Hinweise bin ich hier sehr dankbar.
- Die Grafikhardware ist eine Radeon Mobility M6 LY. Für diese gibt es auch einen Framebuffertreiber, ich kann jedoch nur abraten, diesen zu verwenden. Bei der Verwendung des Framebuffers auf dem LCD-Display verzerren sich die Farben darauf, das System blieb stehen und ich glaube nicht, das dies dem Display gut tut. Nach einigen Versuchen hat sich gezeigt, das diese Probleme mit der BIOS-Option zur Expansion des Displays zusammenhängt. Sobald ich diese ausgeschaltet habe, hatte ich keine gravierenden Probleme mehr. Jedoch funktionierte auch damit nicht alles. Auf der rechten Seite und am unteren Rand fehlte die Anzeige des Bildschirminhaltes.
->Update: In der Kernelversion 2.4.18-pre8 wurde der Radeon-Framebuffer gefixt, so das dieser nun wie gewünscht funkioniert.
->Update: Für das neueste Xfree ist eine neuere Kerneltreiberversion
notwendig (xlibmesa4-drm). Damit ist nun auch in der neuesten Version eine
Zusammenarbeit zwischen Xfree und APM möglich.
->Update: Letzteres ist mit neueren Kernels nicht mehr nötig.
- Das eingebaute Modem habe ich bisher nicht zum Laufen gebracht. Die vorhandenen Winmodemtreiber funktionieren bei diesem nicht.
- Für die WLAN-Karte gibt es zwar keinen Treiber im Kernel, aber unter http://www.linux-wlan.com/ ist ein Treiber zu finden(prism2_pci), der sich ohne Probleme übersetzen läßt und auch auf Anhieb funktioniert.
->Update: Das neueste Kernel enthält die notwendigen Treiber.
- Der Akku macht mit der Zeit Probleme. Dieser hat eine eigene Logic, die
entscheidet, wann der Akku defekt ist. Anscheinend hat hier IBM ein
Verfallsdatum eingebaut, da nach demontage des Akkus dieser sich problemlos
wieder auf seine Nennkapazität aufladen lässt. Bemerkbar macht sich das, daß der
Akku nur noch eine Kapazität von weniger als 10% der Nennkapazität zu haben
scheint. (Dies wird von ACPI besser angezeigt, als mit APM.)
Zu beachten ist, das für einige Devices noch zusätzliche Software benötigt wird.
- USB: usbmgr oder hotplug und optional usbview
- PCMCIA: pcmcia-cs
- IR: irda-common und irda-tools
Hier noch meine Kernelkonfiguration.
Letzte Änderung: Sun Jan 18 15:32:42 2009